- Papa möchte im Urlaub gerne ans Meer, aber Mama liebt die Berge.
- Jürgen mag Marie und würde sie gerne mal zum Eisessen einladen, doch er traut es sich nicht, sie anzusprechen.
- Ich bin nicht geizig, sondern sparsam!
- Martha ist sehr schlau, jedoch etwas zu faul.
- Mama würde gerne etwas Geld verdienen, jedoch fehlt ihr im Augenblick die Zeit für einen Job.
- Bruno hat eine echte Begabung für Mathematik, alleine ihm fehlt das Interesse an dieser Wissenschaft.
- Günther putzt immer sehr gründlich, während Manfred den Dreck nur verteilt.
Entgegensetzungen
Schaut man sich die Beispielsätze genauer an, so bemerkt man, worin die grundsätzliche Leistung entgegensetzender Konjunktionen besteht. Wenn es um die Darstellung von Gegensätzen oder Einschränkungen geht, dann gelingt dies am klarsten durch die Verwendung ebensolcher Konjunktionen.
Es gibt noch eine weitere Eigenschaft von entgegensetzenden Konjunktionen, auf die man an dieser Stelle eingehen sollte. Blickt man auf die oben aufgeführten Beispiele, so kann man sehen, dass diese Konjunktionen immer direkt hinter einem Komma stehen. Gerade bei entgegensetzenden Konjunktionen ist dies aber nicht immer notwendigerweise der Fall. Betrachten wir ein weiteres Beispiel, so kann deutlich werden, was das heißt:
Jutta hätte gerne ein Haustier, ist sich jedoch nicht sicher, ob ihre Eltern damit einverstanden sind.
Die Einschränkung, um die es hier geht, ist wohl klar zu erkennen. Juttas Wunsch erfährt eine Einschränkung durch die wahrscheinlichen Einwände ihrer Eltern. Aber die Konjunktion, die hier verwendet wird, steht keinesfalls direkt hinter einem Komma. Das ist etwas, das bei „reinen“ Konjunktionen so nicht vorkommen würde. Gerade unter entgegensetzenden Konjunktionen aber gibt es einige, die hier aus der Reihe tanzen. Wirft man einen tieferen Blick in solche Sätze, dann wird man sehen, dass solche Konjunktionen gerne mal Positionen in Sätzen besetzen, auf denen sonst Adverbien gerne Platz nehmen. Das liegt daran, dass wir es bei vielen entgegensätzenden Konjunktionen gar nicht mit echten Konjunktionen im eigentlichen Sinne zu tun haben, sondern mit Adverbien, die die Funktion von Konjunktionen übernehmen und darum auch als Konjunktionaladverbien bezeichnet werden. Entsprechend verbinden diese Adverbien auch nicht unbedingt einen Hauptsatz mit einem einschränkenden Nebensatz, sondern mit einem weiteren Hauptsatz. Mann kann solche Konjunktionaladverbien gut daran erkennen, dass man sie durch Umstellen an eine andere Position im Satz stellen kann. Probieren es als Übung bitte einmal aus und versuche herauszubekommen, welche Konjunktionen in den obigen Beispielen eigentlich verkappte Adverbien sind. Über den Lösungsbutton kannst du herausfinden, ob du mit deinen Vermutungen recht hast.
Wohin man schauen sollte
Hast du den Eindruck, dass du dich noch etwas genauer mit Konjunktionen oder mit Konjunktionaladverbien befassen solltest, so kannst du den beiden folgenden Links über die Buttons folgen.
Lösungen zu den Konjunktionaladverbien
1. Beispiel: „Aber“ ist ein Konjunktionaladverb, denn der Satz könnte auch lauten: Papa möchte im Urlaub gerne ans Meer, Mama liebt aber die Berge.
2. Beispiel: „Doch“ ist schwer als Konjunktionaladverb nachzuweisen, weil der Satz nach einer Umstellung merkwürdig klingt. Aber es funktioniert: Jürgen mag Marie und würde sie gerne mal zum Eisessen einladen, traut er es sich doch nicht, sie anzusprechen.
3. Beispiel: „Sondern“ ist eine echte Konjunktion. Selbst bei einem vollständigen Nebensatz könnte dieses Wort nicht die Position wechseln.
4. Beispiel: „Jedoch“ ist ein Konjunktionaladverb. Das merkt man, wenn man für dieses Beispiel einen vollständigen Nebensatz bildet: Martha ist sehr schlau, sie ist jedoch etwas zu faul.
5. Beispiel: Hier haben wir denselben Fall wie bei dem vierten Beispiel, führen es daher nicht exemplarisch aus.
6. Beispiel: „Allein“ ist ein veraltetes Konjunktionaladverb, das man heute kaum noch hört. Wenn man es hört, wird es in der Regel als Einleitung von Nebensätzen verwendet. Man kann es jedoch auch weiter in den Satz stellen: Bruno hat eine echte Begabung für Mathematik, ihm fehlt alleine das Interesse an dieser Wissenschaft.
7. Beispiel: Dass es sich im Fall von „während“ um eine echte Konjunktion handelt, sieht man schon daran, dass das Wort hier einen echten Nebensatz einleitet und darüber hinaus nicht seine Position verändern kann.